Sonntag, 31. August 2014

Bewusst.TV meets TimeToDo.ch, 29.08.2014

Wir befinden uns mal wieder in diesem Öko-System des Schwachsinns: BestusstTV, Verquer-DenkenTV, TimeToDo, OkiTalk etc. Eine Subkultur, in der haltlose Thesen verbreitet werden dürfen, ohne dass man deren Urheber sofort als Idioten entlarvt oder zumindest des Raumes verweist. Nur hier geht sowas! Eine Parallelwelt der Verwirrten, die hier - und nur hier - das große Wort führen dürfen.

Norbert Brakenwagen bietet diesmal Jo Conrad eine Bühne, der sich in Selbstbeweihräucherung üben kann. Alles nichts Neues. Keine Silbe aber gab es über den Aufbruch Gold-Rot-Schwarz: Keine Silbe über den Verrat an Demokratie und Transparenz, nichts zu vertuschten Finanzberichten und Verarschung der Teilnehmer bezüglich der Umsetzung der Alsfelder Beschlüsse. Insofern hat der Moderator die Nutzlosigkeit von TimeToDo als Informationsquelle wunderbar demonstriert.

Entweder hat Norbert Brakenwagen sich nicht die Mühe gemacht, über seinen Gast zu recherchieren, oder nicht den Mut, unangenehme Fragen zu stellen. Meine Einschätzung: Beides!

Zum Fall Antonya


[31:40] Jo: "Ich hatte ja ein Mädchen, die Antonya, die ist aus dem Heim geflohen. Wir hatten vorher über Facebook Kontakt, glaube ich, und hab gesagt: 'Na ja, Deine Eltern könnten ja mal zu BewusstTV kommen, dass man mal drüber redet'. Und auf einmal sagt sie: 'Ich bin in Worpswede, können wir uns treffen?' Und dann habe ich gesagt: 'Wollen wir gleich 'ne Sendung machen? Wir rufen noch die Eltern an!' Und dann haben wir zusammen mit dem Mädchen, der Antonia, die ist 13 Jahre alt..."
Norbert Brakenwagen [unterbricht für eine Zusammenfassung]: "Die ist in's Heim, gesteckt worden, damit die Zuschauer das wissen, ist dann abgehauen aus'm Heim, hatte über das Internet gewusst, wer BewusstTV ist und das Du da moderierst und dann hat sie Kontakt aufgenommen, weil Sie Hilfe suchte, weil Sie natürlich wieder zurück wollte zu ihren Eltern."
Jo: "So isses!"

Nein, so ist es nicht!

Hier wird wieder der Eindruck erweckt, Antonya hätte von sich aus den Kontakt begonnen. Man muss es noch mal klar sagen: Jo Conrad hat Antonya kontaktiert. Erst im zweiten Schritt hat sich dann Antonya bezüglich der Flucht an ihn gewandt. Dazu musste sie keinen Kontakt "aufnehmen", der hat schon existiert.

[32:58] Jo: "Und es ist ein Geschäft. Also ein Heim kriegt ein paar tausend Euro für ein Kind, während die Eltern nicht ein paar tausen Euro kriegen, nä?"

Ja, ein Geschäft. So wie das Veranstalten von Konferenzen ;-) Was ist da jetzt bitte Schlimmes dran? Kannst ja gerne BewusstTV aufgeben und unentgeltlich Kinder betreuen. Hält Dich ja keiner von ab!

Im Ernst: Sicher können die Eltern gerne ein paar tausend Euro kriegen. Müssen sie halt nur selbst zahlen, so wie die Heimunterbringung ;-) Jo, was sollte dieser Geistesblitz jetzt wieder?

Jo weiter: "...Also wenn denen jetzt vorgeworfen wird: Ihr fördert das Kind vielleicht nicht optimal, könnte man den Eltern vielleicht 'nen Teil davon geben."

Jo, Jo, Jo, da fehlen mir wieder die Worte!

Sogar die selbsternannten Unterstützer von Antonya, die für mich allesamt der Spinner-Szene angehören und nicht mal merken, dass sie nicht Antonya, sondern nur die Sicht der Eltern unterstützen, haben nicht solch einen Schwachsinn geredet. Selbst die haben nicht behauptet, Antonya wäre in Obhut genommen worden, weil die Eltern das Kind nicht optimal fördern. Es war immer die Rede von echter oder vermeintlicher Gewalt, sozialer Isolierung und Fehlzeiten in der Schule!

Lass Dich einsalzen, Du Nase ;-)


Schäuble

[49:54] Norbert Brakenwagen: "Selbst im Internet hab ich vor kurzem einen Ausschnitt gesehen von einem Interview mit Finanzminister Schäuble, wo er wörtlich das gesagt hat: 'Die Bundesrepublik Deutschland ist seit 1945 kein souveräner Staat.' "

Hat er nicht gesagt!

Im übrigen hatte die Rede nichts mit Alliierten oder dem Friedensvertrag zu tun, sondern mit unserer Einbindung in die EU.

Norbert, Thema verfehlt, setzen, 6!

35 Kommentare:

  1. Die nächste Doku, die ich mir ernsthaft anschaue:
    "Phänomene, die es nicht geben dürfte II – Geheimnis des Goldenen Dachls"
    https://www.youtube.com/watch?v=4_l5wpleC58

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    1. Fürstbischof Knut-Hubert1. September 2014 um 03:16

      Ich hab's mir angesehen. Nicht uninteressant, aber der Obertitel "Phänomene, die es nicht geben dürfte" ist absolut unpassend. Das Goldene Dachl ist ganz bestimmt voller rätselhafter Symbolik, doch weder im Detail noch in der Gesamtschau erkenne ich hier etwas das es "nicht geben dürfte".

      Erfreulich finde ich, dass sich Reinhard Habeck mit Deutungen zurückhält; ich hatte von ihm als Verfasser "grenzwissenschaftlicher" Werke Schlimmes befürchtet. In den ersten 10 Minuten, als er seine Suche nach den Aufzeichungen Kaiser Maximilians schildert, glaubte ich bereits, nun käme wieder eine Story des Musters "geheimnisvolle Dokumente, die eine vertrauenswürdige Gewährsperson gesehen haben will, nun aber nicht mehr auffindbar sind und deren Existenz bestritten wird". Dass dergleichen nicht folgte, sondern das Manuskript real ist und selbst Herr Habeck keine Interpretation präsentiert, verdient Respekt.

      Weniger Respekt verdient Vogt, der sich zwar zu artikulieren weiß und keineswegs unintelligent auftritt. Aber es ist interessant zu verfolgen, wie er offenbar immer wieder versucht, durch seine Fragestellungen Habeck Äußerungen in der einen oder anderen Richtung zu entlocken. Doch das misslingt durch die Bank. Habeck geht weder auf die Andeutungen zum Thema außerirdisches Leben ein noch auf Vogts schon kurioses Herumreiten auf der kaiserlichen Hakennase.

      Alles in Allem ein interessantes, anschauenswertes Video, dessen Protagonist es klug vermeidet, sich mit Spekulationen zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Man muss sich allerdings Vogt wegdenken.

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    2. Na ja, wir wollen fair bleiben. Er will das zwar ein wenig in Richtung auf eine phantastische Deutung lenken, aber in Maßen.

      Das ist im Prinzip eine entschärfte Variante von seinem Wassermotor-Interview:

      Der Gast will eigentlich was ganz normales präsentieren, in dem Fall mögliche Interpretationen des "Goldenen Dachls" und Vogt versucht dem Gast eine Sensation herauszulocken, die es aber nicht gibt.

      Irgend was tief im Vogt sträubt sich dagegen, über eine ganz normale Sache zu berichten. Immer muss eine Verschwörung dahinter stecken. Wenigstens aber eine Sensation, die die doofe Schulwissenschaft übersehen hat.

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  2. Schäuble... https://www.youtube.com/watch?v=noJzbw4aQLY

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    1. Ich seh' grade Dein Video. Und ich lache mich kaputt, der Brakenwagen hat nicht mal das aus dem Zusammenhang gerissene Video gesehen, sondern nur die Videounterschrift. Da heißt es tatsächlich: "Deutschland ist seit 1945 kein souveräner Staat mehr!"

      ...das hat Schäuble aber nicht gesagt ;-)

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    2. „Und wir in Deutschland sind seit dem 08. Mai 1945 zu keinem Zeitpunkt mehr voll souverän gewesen“

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    3. Fürstbischof Knut-Hubert1. September 2014 um 02:18

      Und das korrekte Zitat aus Schäubles Munde ist dann ja auch kalter Kaffee, wenn man's nicht grade durch die Reichi-Brille betrachtet - tatsächlich war Deutschland seit der Kaptulation '45 nie voll souverän, aber halt auf undramatische Weise. Für den Westen des Landes ging es von der Besatzungszeit in ein Staatswesen, das (zusätzlich zu bis 1990 verbleibenden alliierten Vorbehaltsrechten) freiwillig Teilaspekte seiner Souveränität abgab (Montanunion, NATO-Einbindung, EWG etc.) ... und was den Ostteil angeht, kann der Begriff "Souveränität" ohnehin nur als Witz mit etwas schaler Pointe gelten.

      Das alles steht im Geschichtsbuch und ist kein Geheimnis (und ein Geheimnis müsste es ja wohl sein, wenn es verschleiert werden soll). Wie man daraus ableiten kann, der Bundesrepublik ermangele es der Staatlichkeit, wissen vermutlich nur Reichswürste. Aber die wären dummerweise nicht in der Lage, ihre Schlussfolgerungen stringent zu artikulieren.

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    4. Schäuble ist kein Politologe oder Staatsrechtler. Er greift bei diesem Satz auf einen Souveränitätsbegriff aus dem 19. Jhd. zurück, der sich in der Realität längst überholt hat. Nach diesem Souveränitätsbegriff wäre heute kein Staat mehr souverän und das ist eine blödsinnige Vorstellung, weil mangelnde Souveränität ja ein Abhängigkeitsverhältnis zu einem anderen Staat ausdrückt. Und wenn alle Staaten abhängig wären... da hängt sich jeder guter Algorithmus auf. Staatstheorie ist kein Brettspiel, bei dem irgendwer einmal die Regeln festgelegt hat, die jetzt für immer gelten, sondern die Analyse der tatsächlichen Verhältnisse. Und deshalb ist Souveränität heute so definiert, dass ein Staat sehr wohl Kompetenzen an ein Bündnis abgeben kann, ohne seine Souveränität zu verlieren. Wichtig ist nur, dass er dieses Bündnis aus freien Stücken heraus aufkündigen und sich seine Kompetenzen zurückholen kann. Solange das Deutschland kann (und das kann es von der EU, worauf Schäuble ja anspielte), ist es auch souverän.

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    5. Wichtig ist nur, dass er dieses Bündnis aus freien Stücken heraus aufkündigen und sich seine Kompetenzen zurückholen kann. Solange das Deutschland kann (und das kann es von der EU, worauf Schäuble ja anspielte), ist es auch souverän.

      Wie sieht es beispielsweise mit dem ESM-Vertrag aus?

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    6. Ohne Kündigungsrecht kein Aufkündigen

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  3. 32:17 Zitat Jo (sinngemäß): „Also wenn sie jetzt missbraucht würde, dann würde sie sagen ich will nicht zu meinen Eltern, im Heim ist besser“

    Das klingt so als hätte Jo keinerlei Wissen über Missbrauchsfälle, was mich wundert da er doch näheren Kontakt zu Jessie hatte der sich selber als Missbrauchsopfer geoutet sowie behauptet hat hundert Kinder gerettet zu haben.

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    1. Wie dem auch sei, es ließe sich ja nur davon ausgehen wie die Situation offiziell dargestellt wurde insofern sonst nichts näher bekannt ist. Jedenfalls wäre die zitierte Schlussfolgerung von Jo meines Erachtens zu oberflächlich und vorschnell und was für eine zureichende Einschätzung berücksichtigt und ergründet werden müsste könnte wohl kaum vorab nur durch flüchtigen Kontakt geklärt werden. Denn dass ein Kind sich in die Familie zurückwünscht obwohl es dort missbrauch erfahren hat, kann ja durchaus vorkommen. Aber das meine ich völlig unabhägig von der Familie Schandorff und ausschließlich nur auf Jo´s Aussage bezogen.

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    2. „Denn dass ein Kind sich in die Familie zurückwünscht obwohl es dort missbrauch erfahren hat, kann ja durchaus vorkommen.“

      ...Ein konkretes Beispiel dafür war direkt darauf in der hiesigen Tagespresse zu lesen gewesen. Zitat:

      Dies ist die Geschichte eines kleinen Mädchens, das aus dem Heim ausriss und zu seinen Eltern floh.

      Karina M. wurde 31 Jahre lang gefangen gehalten. Ihr Vater missbrauchte sie und zeugte sechs Kinder mit ihr. Quelle: http://www.suedkurier.de/skplus/skthemen/themen-des-tages/Eine-Frau-kaempft-um-Gerechtigkeit;art1188142,7217775

      Dies ausschließlich nur um nochmal aufzuzeigen wie unüberlegt Jo´s o.g. Aussage ist.

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  4. Ja lieber Wilki, leider noch gar nichts!

    Normaler Weise schmiere ich mir immer in der Firma ein paar Stullen, eine halbe Stunde bevor der Chef kommt. Leider habe ich mich heute mit 'nem Kollegen verquatscht und die Gelegenheit verstreichen lassen.

    Zum Glück hab ich noch 'ne Packung "After Eight" im Schreibtisch gefunden!

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    1. Hoffe nun, dich nicht allzu sehr zu erschrecken, Wilki, aber in der Tat, es gibt ihn. Chrysolina menthastri lautet einer der lateinischen Namen des Minzkäfers.

      Einfach mal nach Minzkäfer googeln, sah dein Bonbon so aus?

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    2. Hallo Wilki, Du wolltest doch wohl hoffentlich nicht damit anfangen Synchronizitätsphänomene durch den Kakao zu ziehen? Natürlich haben solche immer einen Bezug zu eigenen Belangen, genauso wie sämtliche Deiner Wahrnehmungen, gleichgültig ob egoistisch oder altruistisch, ausnahmslos immer einen Bezug zu Deinen eigenen Belangen haben. Eine Synchronizität definiert sich dadaurch dass sich ihr Ereigniszusammenfall nicht durch physische Kausalitäten erklären lässt, der ihr inneliegende Zufall also kausal äußerst unwahrscheinlich ist. Als Bemessungsgrundlage für Synchronizitäten empfehle ich von einer mindestens so geringen Wahrscheinlichkeit wie bei einem Sechser im Lotto auszugehen, dann besteht auch nicht das Risiko einer Überbewertung und Fehldeutung des Wahrgenommenen. Allerdings ist die Wirklichkeit auch nicht davon abhängig wie wir sie kategorisieren und wenn man ein Verständnis für solche Phänomene entwickelt hat (bzw. dafür was die Welt im Innern zusammenhält) ließen sich auch Begebenheiten mit einer höheren Wahrscheinlichkeit durchaus im Sinne von Synchronizitäten betrachten. Vorausgesetzt natürlich dass es tatsächlich ein synchroner Zufall ist und kein durch Vorkehrungen gemachter. Zumindest potenziell ist es dann sogar möglich dass Synchronizitäten durch Fokussierung der Aufmerksamkeit entstehen und erkenntnismäßig damit zu „arbeiten“.

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    3. „Wo denkst du hin?“

      Hat mal einer gesagt (ich glaube John Wheeler war´s) dass alles Denkbare möglich ist. Ich betrachte mir diese Aussage sowohl im Zusammenhang mit der Erlebensfähigkeit denkbar möglicher Synchroniziäten als auch im Zusammenhang mit denkbar möglichen Absichten Anderer. Ein breit gefächerter Radar der wie ich meine einem gesunden Unterscheidungsvermögen zuträglich sein kann.
      Ich weiß ja nicht welche Erafahrungswerte Du mit Synchronizitäten hast, wenn Du sie phänomenal liebst ließen sich diese durchaus durch eine gewisse Lebenshaltung begünstigen. Allerdings wäre es auch nicht sinnvoll sich in solchen Phänomenen zu verlieren, weil es dann von Wesentlicherem ablenken würde. Ich finde es ist daher ein gesunder Umgang sie sich in erster Linie erkenntnismäßig zu betrachten.

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    4. Nichtsdestotrotz gibt es solche Phänomene und viele von solchen könnten durch ihre Verifizierbarkeit einer wissenschaftlichen Überprüfung standhalten.

      Hinsichtlich Deiner Bewertung solcher Phänomene würde ich vom Ansatz des radikalen Konstruktivismus ausgehen und zwar um damit aufzuzeigen dass prinzipiell kein Unterschied darin besteht wenn Du beispielsweise dem hier zu lesenden Schriftbild eine Bedeutung beimisst. Es sind nur Striche und es entspringt der selektiven Wahrnehmung mehr darin zu sehen. Wenn Du also sämtliches erkennende Wahr~nehmen in dem von Dir genannten Sinne gleich bewertest, wäre ich mit Deiner Aussage grundsätzlich einverstanden. Überall sinnvolle Muster erkennen zu wollen enstpringt dem Bedürfnis nach einer Orientierbarkeit in der Welt oder um sie besser verstehen zu können. Erst einzelne Buchstaben erkennen, dann ganze Sätze lesen und schließlich ein ganzes Buch. Ähnlich verhält es sich hinsichtlich der besagten Phänomene, nur dass es sich hierbei eben um eine Art Lesen im Buch des Lebens handelt.

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    5. Die selektive Wahrnehmung meint eher, dass du gewissen Ereignisse in eine scheinbar kausalen Zusammenhang siehst, wo eigentlich keiner ist. Geschuldet dadurch, dass du dir "Erfolge" einprägst, "Misserfolge" vergisst.

      Zumindest von Synchronizitäten wäre das zu unterscheiden, denn sie implizieren ja einen greifbaren Zusammenhang nur eben keinen durch greifbare Kausalität bedingten. Und durch Bezugsfähigkeit können sie als solche erkennbar werden.

      Mit der Mustererkennung meine ich die Fälle, in denen unser Hirn aus seinem Erfahrungsschatz heraus bestimmte Dinge zu deuten versucht.

      Also das was permanent der Fall ist, außer wenn wir nicht denken.

      Wenn Du es so siehst dass Dein Gehirn aus seinem Erfahrungsschatz heraus bestimmte Dinge zu deuten versucht triffst Du zumindest eine Unterscheidung zwischen Dir und Deinem Gehirn. Und Du glaubst also dass nicht Du aus Deinem Erfahrungsschatz heraus bestimmte Dinge zu deuten versuchst sondern dass Dein Gehirn aus seinem Erfahrungsschatz bestimmte Dinge zu deuten versucht?

      Diese Deutungen müssen nicht immer der Realität entsprechen.

      Sehe ich auch so.

      Das Phänomen der Synchronizitäten ist teilweise wohl dem Suchen nach einem Sinn zu schulden, selbst da wo keiner ist. Je einprägsamer das Ereignis, desto größer der Drang nach dem Erkennenwollen eines Sinnes dahinter. Vielleicht auch ein Ausdruck der Hilflosigkeit , besonders bei dramatischen Vorfällen.

      Meiner Ansicht nach impliziert ein Synchronizitätsphänomen bereits Sinn, da es dieses sonst nicht gäbe. Darum würde ich ausschließen dass es Synchronizitätsphänomene ohne Sinn geben könnte. Gewiss kann Sinnsuche das Erscheinen von Synchronizitäten begünstigen, wobei sich der Sinn einer Synchronizität erst in Folge einer solchen erschließen ließe weil sie unversehens erscheint. Dieser Wille zum Verstehen wäre jedoch kein Ausdruck von Hilflosigkeit, ein Ausdruck von Hilflosigkeit wäre es vielmehr wenn eine Synchronizität stattdessen ausgeblendet oder verdrängt wird.

      Ganz ehrlich, ich denke vielmehr, dass viele dieser erlebten "Phänomene" der selektiven Wahrnehmung bzw. dem Drang unseres Gehirns, überall sinnvolle Muster erkennen zu wollen, geschuldet sind und die Ursache eher in der Funktionsweise unseres Denkapparates liegen.

      Gestatte mir bitte eine Unterscheidung zwischen Denkapparat und Denkvermögen, denn selber würde ich solche erlebten Phänomene im Zusammenhang mit dem Denkvermögen sehen und nicht mit im Gehirn verorteten Automatismen.

      Welche Schlussfolgerung ergibt sich aus Deiner Sichtweise; dass solche Phänomene lediglich innerhalb des Denkapparates stattfinden oder dass der Denkapparat solche Phänomene im Außen erzeugt?

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    6. Mit welchem Organ denkst du denn?

      Mit Deiner Gegenfrage lässt Du meine unbeantwortet. Wenn Du meine beantwortest beantworte ich auch Deine.

      Das Synchronizitätsphänomen entsteht erst in deinem Kopf, indem du Dinge verknüpfst, die zwar zur selben Zeit stattfinden, aber nichts miteinander zu tun haben und sich auch nicht beeinflussen.

      Es impliziert bereits die Definition des Synchronizitätsphänomens, dass die zeitlich synchronen Ereignisse jeweils einen eigenständigen kausalen Kontext haben.

      Ob sie etwas miteinander zu tun haben wäre eine Erkenntnisfrage. Es wäre prinzipell die selbe Frage der Erkenntnis, die sich ebenso in Bezug auf jedweden wahrgenommenen kausalen Zusammenhang stellen könnte.

      Du denkst an eine Person, sie ruft dich an und du stellst diesen Zusammenhang her. Die hunderte Male vorher, wenn sie dich angerufen hat und die nicht an sie gedacht hast oder du an sie gedacht hast und sie dich nicht angerufen hat, vergisst du dabei.

      Der Zusammenhang ergibt sich daraus dass beide aneinander gedacht haben, nach meinem Ermessen ist so etwas oftmals ein telepathisches Phänomen. Beispielsweise wenn A an B denkt, B es unbewusst empfängt, dadurch bei B die Erinnerung wieder auftaucht dass er/sie A eigentlich anrufen wollte und dann zum Hörer greift. Wenn man so einen Zufall erlebt und mit seinem Gesprächspartner darüber redet, kann es durchaus sein dass sich der ursächliche Zusammenhang dadurch ergründen lässt.

      Ohne deinen Denkapparat hättest du auch kein Denkvermögen. Sehr gut zu erkennen, wenn das Gehirn durch Schädigung in seiner Funktionsweise eingeschränkt ist.

      Wenn Du Deinen Denkapparat nicht beanspruchst, also wenn Du eine Zeit lang mal in Gedankenstille bist, bleibt Dir Dein Denkvermögen währenddessen nichtsdestotrotz erhalten. Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte, ist dass eine Einschränkung des Denkapparates nicht zwingend den Schluss zulässt dass es auf das Denkvermögen ebenso zutrifft.

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    7. Zunächst das Einlösen meiner schuldigen Antwort...

      Mit welchem Organ denkst du denn?

      Ich bin, also denke ich. In meinem Selbstverständis gehe ich davon aus dass mein Denkvermögen nicht durch das Gehirnorgan bedingt ist, für´s biologische Dasein würde dem Gehirn jedoch eine maßgebliche funktionelle Rolle im Zusammenhang mit Denkprozessen zuprechen.

      ...

      Denkprozesse finden nun mal im Gehirn statt, deswegen ist die Unterscheidung zwischen mir und meinem Gehirn in dieser Hinsicht irgendwie sinnlos.

      Geben Dir das die Erkenntnisse der Gehirnforschung zu verstehen?

      In diesem Fall würde ja ein kausaler Zusammenhang bestehen. A denkt an B => B empfängt und erinnert sich => B telefoniert.

      Ja, wenn Du Kausalität so betrachtest gäbe es auch bei Synchronizitätsphänomenen einen kausalen Zusammenhang.

      Was ist wenn A nicht an B denkt und B trotzdem A anruft oder wenn B A anruft, obwohl A nicht an B gedacht hat. Dann hat die telepatische Übertragung nicht funktioniert bzw. war nicht ursächlich? Das meine ich mit Beliebigkeit. Du suchst dir einfach nur das richtig positive Ergebnis raus und schließt daraus auf irgendwelche mysteriösen Phänomene.

      Wenn einer den anderen anruft ohne dass der andere (zuvor) an den einen gedacht hat ist es auch kein telepathisches Phänomen im Sinne des von mir angeführten Beispiels. Dein eigenes Beispiel würde aber nicht ausschließen dass die gedankliche Absicht anzurufen ebenso Telepathie implizieren könnte und auf mein Beispiel übertragen könnte es auch bedeuten dass die Kausalität andersherum ist, also dass der Angerufene die zuvorigen Absichtsgedanken empfangen hat und deshalb vorher an den Anrufer denken musste. Ob telepatische Übertragung beim Empfänger ankommt oder nicht bzw. ob sie auf irgendeine Weise zu Bewusstsein gelangt, könnte vielleicht eine Frage der Empfangsbereitschaft (etwa vergleichbar mit der Lautstärkenregulation eines Radios) oder des Empfangsvermögens (etwa vergleichbar mit der Frequenzeinstellung eines Radios) sein und beim Sender ebenso entsprechend etwas mit Sendebereitschaft und Sendevermögen. Es wäre für mich keine Frage der Beliebigkeit, sondern eine Frage der Verhältnismäßigkeiten. Nur besteht das Problem eben darin, dass es sich für gewöhnlich nicht oder nur schwer ergründen lässt was wodurch bedingt ist (es sei denn jemand wäre so bewusst in seiner Sensitivität dass empfangene Gedanken gelesen und zugeordnet werden könnten), wobei mit entsprechenden Erfahrungswerten ein zunehmendes Verständnis für diese feineren Zusammenhänge entstehen kann.

      Ich kann ja auch behaupten, wenn ich mich total darauf konzentriere, würfle ich immer eine 6. Wenn ich keine 6 würfle, obwohl ich daran gedacht habe, war meine Konzentration nicht ausreichend. Wenn ich eine 6 würfle, obwohl ich nicht daran gedacht habe, war es Zufall und wenn es funktioniert, werte ich es als Beweis meiner Aussage.

      Ich glaube es hat weniger etwas mit Konzentration zu tun und denke dass Konzentration sich gegebenenfalls sogar als hinderlich erweisen kann (Nichtlokalisierung des Sinnes wäre vielleicht ein geeignetes Stichwort in diesem Zusammenhang). Was meiner Erfahrung nach bei mir und anderen mir Bekannten meistens funktioniert, ist wenn vorher Kopf oder Zahl einer Münze vorher festgelegt wird und dieses Festegelegte dann nach dem Mischen in der Hand und anschließendem Auflegen auf die Hand erscheint. Die Trefferquoute ist beim ersten Versuch erstaunlich hoch, aber bereits beim zweiten Versuch kann sich die Trefferwahrscheinlichkeit bereits deutlich reduzieren und ich nehme an dass es damit zu tun hat dass sich durch den Wiederholungserfolgsdruck der innnere Zensor als Vereiteler einschaltet.

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    8. Das Denkvermögen bleibt natürlich erhalten.

      Insofern ich Dich richtig verstanden habe gehst Du also davon aus dass das Denkvermögen bei Nichtbeanspruchung des Denkapparates erhalten bleibt, jedoch nicht erhalten bleibt wenn der Denkapparat den Du mit der Gehirnfunktion gleichsetzt abhanden geht. Ja?
      Das würde ja eigentlich bedeuten dass spätestens mit dem Gehirntod auch Dein Denkvermögen enden würde. Mich würde es daher interessieren wie Du Dich selber als Individuum in diesem Zusammenhängen siehst, bist Du von Dir als Denker mit seinem Vermögen unterscheidbar?
      Diese fundamentale Frage führt mich darauf zurück wie Du darauf kommst dass das Denken im Gehirn entsteht....

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    9. Das kann man gut mit der Mathematik speziell mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung erklären. Die Chancen bei einem Versuch richtig zu liegen (und der erste Versuch stellt immer erstmal einen Versuch dar) sind bei diesem Experiment relativ hoch. Sie liegen bei 50%. Bei zwei Versuchen richtig zu liegen wäre nur noch zu 25% wahrscheinlich usw.. Logisch dass man den Eindruck bekommt, dass mit zunehmender Anzahl an Versuchen die Trefferquote abnimmt.

      Ich hatte mich wohl unglücklich ausgedrückt, eigentlich meinte ich es in dem Sinne dass fast alle die es ausprobiert haben im ersten Versuch einen Treffer hatten. Es ist schlicht und einfach ein Erfahrungswert, für einen Versuchsablauf unter Laborbedingungen müsste meiner Ansicht nach ein Versuchsrahmen vohanden sein welcher den inneren Zensor unbeeinflusst lässt (beispielsweise jener der GWUP wäre daher ungeignet).

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    10. Dass die Trefferquote beim Würfelversuch bereits vom ersten Versuch an eher der Wahrscheinlichkeitsrechnung entspricht finde ich naheliegend, denn für das Testen von paranormalen Fähigkeiten wäre das Trefferziel mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu sechs meiner Meinung nach zu hoch gesteckt. Daher bietet sich für diesen Zweck mehr ein Münzenversuch mit einer Wahrscheinlichkkeit von eins zu eins an, welcher dem inneren Zensor entsprechend weniger abverlangt und eine Trefferquoute entsprechend eher begünstigt. Der Würfelversuch wäre wohl vielmehr etwas für Menschen für die das Paranormale kein unerschlossenes Neuland ist. Es gibt ja auch diverse Herangehensweisen die hierfür empfohlen werden, was allerdings nicht mein Thema wäre weil meine Motivation spiritueller Natur ist und ich mich vornhemlich nur in diesem Zusammenhang damit befasse, weil sich im Verlauf einer spirituellen Entwicklung auch paranormale Fähigkeiten entstehen können (was aber kein Prädikat für Spiritualität wäre).

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    11. Keine Ausrede, sondern lediglich ein Erfahrungswert und ein Erklärungsansatz dazu. Sei mir bitte auch nicht böse, aber Dein erster Satz gibt ein schönes Beispiel für den inneren Zensor her. Hattest in diesem ausgeblendet dass ich schrieb "dass fast alle die es ausprobiert haben im ersten Versuch einen Treffer hatten“.

      Aber selbst wenn du von etwas ausgehst, was unabhängig von deinem Gehirn dein Denken steuert oder ermöglicht, dann braucht es immer noch dein Gehirn um mit der Umwelt zu interagieren bzw. kommunizieren.

      Ich habe mal eine Frage hierzu, gehst Du davon aus dass Sinnenswahrnehmungen im Gehirn produziert werden?

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    12. Danke für Deine Antwort, Wilki. Interessanterweise resultieren demnach auch sämtliche Erkenntnisse über das Gehirn aus Sinnenwahrnehmungen die im Gehirn entstehen. Dies könnte den Schluss nahelegen, dass die als gesichert angenommene und detailiert beschriebene Gehirnthese nicht mehr und nicht weniger als eine auf Wahrnehmung beruhende Deutung ist.

      Wiederhole den Versuch dann eine Woche später. Oder lasse die Personen doch mehrere Versuche hintereinander machen.

      „Erstmalig“ impliziert eine Einmaligkeit. D.h. wenn dieser Versuch unter Laborbedingungen stattfinden soll, wäre es sinnvoller ihn mit weiteren neuen Probanden durchzuführen statt ihn mit den selben Probanden zu wiederholen.
      Da ich kein Eigeninteresse an sterilen Laborbedingungen habe, beende ich hiermit meinen Teil einer diesbezüglichen Thematisierung.
      http://cdn1-www.craveonline.com/assets/uploads/2014/05/The-Signal-2014.jpg ;-)
      Wenn Du es weiter behandelt sehen willst, gehe ich aber gerne darauf ein.

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    13. PS: http://www.youtube.com/watch?v=O9SlnpB0Wfc

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  5. Zu Gast bei deutschen Putin-Fans
    http://www.vice.com/de/read/zu-gast-bei-deutschen-putin-fans-montagsdemos-rt-711

    Die NPD und der Wahlbetrug
    http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/die-npd-und-der-wahlbetrug-9671

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    1. @wilki:ging mir genauso.war ja auch schon bei der bundestagswahl 2013 so,als die afd knapp an der 5%-hürde gescheitert ist.

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  6. Patentrezept:
    Der Retter der nicht rettet 1. September 2014 um 22:06

    Dazu kann der RETTER, der sowiso nix rettet, unter Ausschluss jeglicher feinststofflicher Verantwortung nur emfhpählen möglichst zeitnah zu sich in Besprächung befindlichen Unfugs, einen billig kopierten Zettel, Plakat
    mit der Aufschrift:

    ” DIE VERANSTALTUNG FÄLLT AUS ” pp.usw.

    In der näheren Lokalisation gut sichtbar
    zu plazieren.

    Mehr ist channelingmäßig eigentlich nicht zu tun.

    Ps.:Satiere vom Kosmischen Rat die uu. echte Wunder wirkt.
    Siehe auch:
    http://blog.gwup.net/2014/09/01/ein-offener-brief-zum-kurs-pendelpraxis-an-der-mainzer-volkshochschule/comment-page-1/#comment-38791

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    1. Für die Kompetenz der Kursanbieterin kann ich zwar nicht meine Hand ins Feuer legen, aber in Bezug auf den Kommentar der personifizierten begrenzwissenschaftlichen Inquisition Rainer Wolf muss ich leider sagen dass er noch nicht einmal im Ansatz zu begreifen scheint was es mit solcher Pendelpraxis auf sich haben kann. Hat Herr Wolf denn noch nie seiner Intuition vertraut?

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  7. Vanessa Blumhagen (SAT1) gegen Spiegel Online und für Xavier Naidoo
    https://www.youtube.com/watch?v=7W_cZJbnFr0

    m( die frau hat null ahnung wovon sie spricht! m(

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  8. Fürstbischof Knut-Hubert2. September 2014 um 19:44

    Und sofort tauchen in den Kommentare die eifrigen Märchenerzähler auf: "Mimimi, es gibt keinen Friedensvertrag, mimimi, die USA weigern sich ausdrücklich, einen zu unterzeichnen, mimimi, wir sind immer noch ein besetztes Land, mimimi, der Personalausweis macht jeden seiner Inhaber zu Personal!"

    Wenn ich Bertold Brecht zitieren darf (was ich nur selten möchte): "Nachbar, Euren Speikübel".

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  9. NSL-Treffen vom letzten Freitag:
    https://www.youtube.com/watch?v=_q-xCimGnbA

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