Hier mal ein kleiner Drehbuchvorschlag von Agent Xylakantskij
Genre: Comedy (watt sonst?)
Dauer: 1:30-2:00h (je nach dem wieviel Material wir zusammen kriegen)
Sinn und Zielsetzung des Films:
Sinn des Films ist, auf humorvolle Art und Weise zu zeigen, dass es erstens
anders kommt, und zweitens als man denkt insbesondere in Bezug auf
Verschwörungen, aber auch Esoterik. Es soll gezeigt werden, dass die
Kombination Zufall, Ungeschick und Pech es so ausschauen lassen kann, als ob
jemand das bewusst geplant hätte. Jeder (egal ob Truther, NWO'ler oder
Schlafschaaaaf), wird aufs Korn genommen. Ebenso soll der Film erreichen, dass
Truther, genauso über den Film herzhaft lachen können, wie wir selber und auch
Leute, die sich mit unserer Szene und Klientel nicht auskennen.
Eine Szene ist erst im Kasten und ready-for-production, wenn wir sie nur
deshalb 10x wiederholt drehen müssen, weil wir vor lauter lachen immer
abbrechen müssen. Ich will, dass der Zuschauer von Anfang bis Ende pausenlos
lachen kann.
Grober Handlungsfaden (muss noch ausgearbeitet und fortgeführt werden, insbes.
Dialoge):
11.9.2001 A.D., WTC, New York, USA:
Erstes Flugzeug, was ins WTC stürzen will, ist im Anflug zu sehen. Im
Hintergrund materialisiert sich Wilki alias Lord Stultissimus in einer von
Axels Flugscheiben und flucht, das Axel die Steuerung nicht richtig hinbekommen
hat, und dem Flugzeug nicht mehr ausweichen kann. Dadurch kollidiert er mit dem
Flugzeug, welches explodiert und verhindert so das erste Attentat auf das WTC.
Lord Stultissismus flucht erneut, als plötzlich unerwartet der Flux-Kompensator
losgeht und sich wieder dematerialisiert und er 1.1.1 A.D. in Israel (siehe
weiter unten) wieder rauskommt.
Zoom ins WTC:
Jo Conrad (wer möchte die Rolle spielen?) ist im WTC im 47. Stock auf dem Weg
nach oben, um nach Sprengstoff zu suchen, da er einen Geheimtipp aus dem
Freigeistforum bekam. Er findet eine Tür, beschriftet mit: "DANGER!
EXPLOSIVES!" mit einem Feuerverbot-Warnschild. Da er kein Englisch kann,
peilt er nicht, dass es ein einfaches Lager ist und geht einfach rein und nimmt
den Sprengstoff mit.
Dann geht er weiter hoch, weil er hofft oben noch etwas zu finden und im 80.
Stockwert trifft er auf einen fesch aussehenden Mann und wird notgeil. Er wirft
einfach den Sprengstoff auf den Boden und die beiden gehen ins Off...
Weiter oben hört man George W. Bush mit Rothschild reden, was sich erst so
anhört, als planen sie die Weltverschwörung (es wird weit später im Film
aufgeklärt durch die Auswertung einer Überwachungskamera im NWO-Hauptquartier,
dass was völlig anderes gemeint ist).
Als sich Bush von Rothschild verabschiedet, und sich auf den Weg nach unten
macht, stolpert er unabsichtlich über den Sprengstoff, den Jo Conrad im 80sten
Stock liegen lassen hat und löst dabei die Zündung aus, was dazu führt, dass
das WTC nach einer heftigen Explosion in sich zusammen zu stürzen beginnt. Er
kullert durch den Sturz die 80 Stockwerte runter zum Ausgang, während die
einstürzenden Steine ihn immer knapp erwischen (heftige / dramatische
Action-Szene). Als er hinter dem Ausgang heftig verbeult zur Ruhe kommt, fällt
hinter ihm der letzte Rest zusammen. Er merkt es nicht, steht einfach auf und
geht zu seiner Limousine, um in eine Schule zu fahren...dort erfährt er kurze
Zeit später, dass das erste WTC-Gebäude zusammengestürzt ist.
12.9.2001
A.D., NWO-Hauptquartier, Lennéstraße, Berlin, BRD:
Szene ähnlich wie bei der Wixxer 1, als Kalkofe aus dem Auto steigt und ein
haufen Flaschen rauskullern. Nur das die Szene im Hauptquartier zu sehen ist
und überall Iw HIq-Flaschen rumliegen von der heftigen Party gestern Abend.
Alle Agenten hängen schlafend über'm Bürostuhl und der eine oder andere
Kotzbrocken ist auf dem Boden zu sehen mitsamt Resten von Chips und
Spinnoinium-Oxydul.
NDR alias Albert Pike wird wach und merkt, das der Alarmsensor auf höchste
Stufe ist. Er weckt mühsam die anderen und dann stellen alle überrascht fest,
dass das WTC im Arsch ist.
1.1.1 A.D. Totes Meer, Israel:
Noch-nicht-Agent Xylakantskij alias Jesus, mit Tüte im Mund (im Hintergrund
vertickt ein Jünger Gras und psychoaktive Pilze) will seinen Jüngern zeigen,
wie man über's Wasser läuft. Als er den ersten Schritt auf's Meer tun will,
rematerialisiert sich Lord Stultissimus mit Axel's Flugscheibe recht tief im
Strand und brettert so durch den Sand ins Wasser, dass es für die Jünger so
aussieht, als würde Jesus rasend schnell übers Wasser laufen (die Flugscheibe
fungiert quasi als Skalarwellen-Surfbrett, muss man wissen!).
Derweil bringt Lord Stultissismus die Flugscheibe wieder unter Kontrolle und
aktiviert den Flux-Kompensator erneut.
12.9.2001 A.D., NWO-Hauptquartier, Lennéstraße, Berlin, BRD:
Lord Stultissismus landet auf dem Dach vom NWO-Hauptquartier. Als er aussteigt
ist er über den "blinden Passagier" erstaunt. Dieser ebenso und
bietet Lord Stultissismus erstmal auf den Schreck einen Zug aus der Tüte an.
Dieser lehnt dankend mit der Begründung ab, er sei im Dienst und schlägt ihm
vor, wo er schon mal hier ist, er solle einfach mal mitkommen, vielleicht habe
man noch einen Job für ihn.
Sie betreten also über die Dachluke das Hauptquartier und gehen ins Chefbüro zu
Albert Pike, der gerade nach 'ner Dose Spinnoinium-Oxydul am Suchen ist. Die Iw
HIq-Flaschen liegen immer noch auf dem Boden, weil die Putzfrau sich krank
gemeldet hat.
Jesus schaut sich, immer noch mit der Tüte im Mund, alles staunend an (sind ja
auch nur läppische 2000 Jahre vergangen). Die Tüte löst allerdings nach kurzer
Zeit den Rauchmelder aus, was alle sofort in den höchsten Wachzustand versetzt,
weil die Wassersprinkler aus allen Ecken losgehen...
Später im Film, Zwischenraum bis hierher muss noch brainstormed werden:
Peter Fitzek wird ähnlich wie bei Szene mit dem schwarzen Ritter in Ritter der
Kokosnuss entblöst. Bloß das er nicht seine Körperteile verliert, sondern erst
seine Krone, dann seinen Umhang, bis am Ende der Kaiser nackt ist.
Danach sieht man die SSL-Jungs "Capture the flag" auf seinem
Staatsgebiet spielen (diese Szene ist bereits gedreht).
Finanzierung: via Krautfunding (Kickstarter)
Soweit, habe ich schon mal vorbereitet. Frage, hättet ihr Lust und Zeit, an
einem richtigen Kinofilm zu arbeiten?
Was ich auf jeden Fall noch in die Handlung mit aufnehmen möchte ist den
Aufstieg 21.12.2012 (da könnte man Wilkis Blogartikel mit dem Parkplatz-Klau
vom Föhrer eigentlich 1:1 direkt verfilmen). Ein paar Sachen müssten aber
abgeändert werden für den Film, da wir Agenten natürlich auch dabei sind,
irgendjemand muss ja auch in 5D den Geheimdienst-Job machen.
Für diejenigen, die keine genaue Vorstellung haben, wie so ein Filmdreh
abläuft, kann ich die SchleFaz-Reportage zu "Sharknado 3" empfehlen,
wo man viel gezeigt bekommt, wie Filmtricks gehen, und was einen so am Set
erwartet. Ihr findet sie auf http://serienjunkies.org/serie/die-schlechtesten-filme-aller-zeiten:
Die.schlechtesten.Filme.aller.Zeiten.S04S02.Die.Reportage.3.Am.Set.von.Sharknado.3.German.WS.HDTVRiP.x264-GDR
Vielleicht können wir sogar Kalkofe mit ins Boot holen, jetzt, wo ja Triple
WiXxX gecancelt wurde.
Hier mal die zugehörige Kritik von "Film kann eh Jeder!", die ich auch ganz witzig fand:
"Soweit, habe ich schon mal vorbereitet. (...) Für diejenigen, die keine genaue Vorstellung haben, wie so ein Filmdreh abläuft..."
Wie so ein Filmdreh abläuft?
Am Anfang steht ein grosser Haufen Geld und ein Mensch, denn man "Produzent" nennt. Der sucht nach Gelegenheiten und stösst (über Deine Beziehungen, Deinen Agenten oder den Erfolg Deines Bestsellers usw.) auf Deinen draft.
Wenn er kalkuliert, damit mehr Geld zu einzunehmen als die Herstellung kostet, sorgt er für Besetzung, Staff, Regisseur und ein Drehbuch, lose auf Deinen Ideen beruhend, die man Dir für 500 Euro abgekauft hat.
Der Entwurf wird überarbeitet bevor er überarbeitet und dann noch mal überarbeitet wird etc. bis man irgendwann aufhört zu überarbeiten (hauptsächlich, weil die Termine drücken, die Hallen gebucht sind - nicht, weil man mit dem Ergebnis total glücklich ist) - das ist dann die Endfassung. In den End-credits kannst Du dann später erfahren, was Du damit überhaupt zu tun gehabt hast ("inspired by" oder "original story" by oder "written by").
Nachdem alles organisiert, das Equipment angemietet (da gehen ein paar tausender am Tag drauf) und die Crew vor Ort ist (die, nach dem Meckern übers catering und zweifelnden Blicken drauf besteht, am Ende des Tages cash bezahlt zu werden) kann (sollte) man anfangen. Will man warten, bis alles perfekt vorbereitet ist, wäre es hilfreich an Wiedergeburt zu glauben, denn in diesem Leben wird das nicht passieren.
Je nach Ansatz hat die cast schon ausgiebige Lese- und Stellproben hinter sich, Rollenspiele usw.
Der eine Schauspieler bleibt die ganze Zeit in seiner Rolle und nervt damit crew und Kollegen (wie M. Brando), andere sind komplett unvorbereitet und improvisieren stundenlang, damit man nachher im edit ein paar brauchbare Sekunden zu irgendeinem Zusammenhang montieren kann (wie M. Brando).
Vielleicht hat man ein paar gute Kumpels die Bock haben und denen man ne Rolle gibt. Die haben am Lesetisch den Text vielleicht sogar ganz gut im Griff. Improvisiert man Szenen, funktioniert es auch noch zu 70%.
Vor der Kamera, mit festgelegtem Dialog, Laufwegen und Spots werden die dann zu Zombies, die nicht wissen was sie mit ihren Händen machen sollen, wie man geht oder atmet. Kein timing, kein flow, die Anschlüsse stimmen nicht, es wird genuschelt oder zu stark forciert usw. weil das Handwerk fehlt. Daran arbeiten kann man nicht, weil die Leute nicht wissen wovon man spricht, und es sie noch nervöser macht, so dass die Zombifizierung von take zu take zunimmt.
(Es könnten bundesweit ein paar 100.000 geben, die sich für unentdeckte Schauspiel-Talente halten und die nur mal "eine Chance" bräuchten - die aber genauso viel "Respekt" vor Handwerk, Gelerntem und Erfahrung haben wie ein Reichsbürger vor der Entscheidungssammlung eines BGH. Manche kulturlosen Zyniker meinen eh, Kunst habe nur die gesellschaftliche Funktion Narzissten von Üblerem abzuhalten. Und der Welt wäre sicher einiges erspart worden, wenn Hitler Wagneropern ausgestattet oder Fitzek seine Karriere als deutsche Version von Steven Seagull ernsthafter verfolgt hätte)
Die Hälfte Deiner motivierten Laienschauspieler kommt eh nicht pünktlich und die andere mault rum, weil wegen des Lichts im Sommer morgens um fünf Aussenaufnahmen anstehen und sie dann trotzdem drei Stunden warten müssen bis sie dran sind weil bei der Einrichtung des Sets was zu korrigieren ist. Dein Laien-Kameramann steht derweil hilflos an der teuer gemieteten RED bzw. deren Komponenten, die er nicht zusammen gesetzt kriegt. Mit der Beleuchtung der Szenen will er dann nichts zu tun haben (wofür hat man die Licht-Crew?).
Man kann sich natürlich mit greenscreen aushelfen, aber damit ist man noch mehr in den Händen der Schauspieler, die Ergebnisse sind unberechenbar - man kann Glück haben (Sin City) oder Pech (SW Episode I - III).
Nach 12 Stunden Drehzeit hast Du drei Szenen im Kasten, netto 4 bis 5 Minuten. An einem guten Tag. Bis sich bei der Sicht der dailys rausstellt, dass keiner auf die continuity geachtet hat und das meiste in den Müll kann.
Das geht ein paar Wochen so, bis sich am Ende alle hassen.
Hat man genug Material zusammen, gehts in den edit - das Ergebnis hat wenig mit dem zu tun was man sich ursprünglich (oder beim Drehen) dachte, einiges was einem am Herz hängt und Tage brauchte ums im Kasten zu haben ist auf einmal unbrauchbar, weils nicht in den Ryhthmus passt oä.
Dann kommt Musik dazu und die dominiert die Stimmung und "Farbe" der Szenen, egal was Du sonst gemacht hast.
Nehmen wir mal an, gegen alle Erwartungen, da käme was Brauchbares, vielleicht sogar Gutes raus - der Produzent entscheidet dann über das Budget für die PR, damit Leute überhaupt wissen, dass es Deinen Film gibt. Egal wieviel da reingebuttert wird, es ist zu wenig zumal man auch den Starttermin so wählt, dass man mit dem neuen Tarantino an der Kasse konkurriert.
Um Leute in den Film zu locken wird also ein reisserischer Trailer produziert - der allerdings einen völlig falschen Eindruck beim Publikum weckt, das sich entrüstet über Mundpropaganda und social media entrüstet.
Fair kommt Dir das alles nicht vor, aber solange Dich das auch nur einen Milli-Fuck lang aufregt, bist Du im Geschäft noch nicht angekommen. Denn wenn der Film anläuft steckst Du im besten Fall knietief im nächsten Projekt und hast das alte fast vergessen.
Mit Glück ist das Ergebnis so mies, dass es irgendwann wenigstens zum Kult wird.
Mit Pech entdecken Deine Kinder 15 Jahre später das Ding auf youtube.
Mit ganz viel Pech entdecken es die Klassenkameraden Deiner Kinder.
Wenn man ein paar Millionen zB. mit chinesischen "Original Levi´s Jeans" verdient hat (rein theoretisch...) und davon sechs Millionen übrig hat, um so was abzuziehn, könnte man so etwas mal versuchen...
Im besten Fall inspiriert Dein Versagen sogar richtige Filmemacher, um daraus ihrerseits einen Film zu machen (Tim Burton, James Franco) oder führt zu sowas wie
Das soll natürlich nicht entmutigend gemeint sein...
Don´t want to tear you apart, Lisa...
Gerade im TS (Freitag gegen 20 Uhr):